junge Frau mit zwei geflochtenen Zöpfen in einer weißen Corsage und einem weißen Tüllrock mit dunklen Stiefeln, breitbeinig, Hände auf die Hüften gestemmt
Stiftung Kai Dikhas / Bildungsforum gegen Antiziganismus
16.05.2024
19:00 Uhr

Nihad Nino Pušija. Andaro Angluno Vast - Aus erster Hand

Vernissage
Ausstellung
Fotografie

Die Ausstellung ist eine Zusammenarbeit zwischen der Stiftung Kai Dikhas und dem Bildungsforum gegen Antiziganismus. Sie findet in zwei Teilen statt, im Kunstraum Dikhas Dur und im Bildungsforum. Zur Eröffnung ist der Künstler anwesend.

Porträtserie international bekannter Roma-Künstler:innen und Aktivist:innen
Wenn es um das Sujet der Sinti und Roma geht, ist die Fotografie die historisch komplexeste und problematischste Bildgattung. Werden sich Roma jemals von den traumatisierenden Praktiken der fotografischen Darstellung distanzieren können, durch die sie sexualisiert und kriminalisiert wurden – Praktiken, die sich durch die gesamte Geschichte der Anthropologie und Ethnografie ziehen? Und ist es endgültig unmöglich geworden, diesen fotografischen Blick umzukehren und zu erwidern?

Seit der Künstler und Fotograf Nihad Nino Pušija zum ersten Mal 1988 in Sarajevo ausstellte, stehen diese Fragen im Zentrum seiner Arbeit. Pušija beschäftigt sich mit den Vorurteilen gegenüber Roma und mit ihren politischen Folgen wie Deportation und Assimilation. Stets findet er neue Möglichkeiten, authentische Bilder zu schaffen. Damit leistet er einen Beitrag zur fortlaufenden kritischen Untersuchung seitens der europäischen Kunstszene, welche Rolle die Bilder der sogenannten „Anderen“ für das Selbstbild der Porträtierten spielen.
Nihad Nino Pušija (D/BIH) wurde 1965 in Sarajevo, Bosnien und Herzegowina geboren und er ist Kunstfotograf. Seine Arbeit konzentrierte sich hauptsächlich auf Dokumentar- und Porträtfotografie, deren Ziel es ist, die Identität der Roma in Berlin, wo er seit 32 Jahren lebt, und anderswo in Europa einzufangen. Wichtige Themen seiner Arbeit sind die Politik der Anerkennung, Minderheitenpositionen in der zeitgenössischen künstlerischen und kuratorischen Praxis, Südosteuropa, Flüchtlinge, Konfliktlösung, Integration, Inklusion sowie die Roma und Sinti in Europa.

Series of portraits of internationally known Romani artists and activists
Photography is the most historically complex and problematic genre to ever appropriate the Romani subject. Will Roma and Sinti ever be able to dissociate themselves from the traumatizing – sexualizing and criminalizing – practices of photographic representation used throughout the history of anthropology and ethnography? And has it become definitively impossible to turn and re-turn the photographic gaze?
Since his first exhibition in Sarajevo (1988), the questions sketched out above have been central to the work of the artist and photographer Nihad Nino Pusija. He continues to offer new ways to create and perceive authentic images while dealing with anti-Roma prejudices and their political consequences, such as deportation and assimilation. In doing so, he contributes to the contemporary European art scene’s on-going critical analysis of the role that pictures of so-called ‘others’ play in the self-image of those portrayed.
Nihad Nino Pušija (D/BIH) was born 1965 in Sarajevo, Bosnia and Hercegovina, and is a fine art photographer. His work focused primarily on documentary and portrait photography, which aims to capture Roma identity in Berlin, where he has been based for the past 32 years, and elsewhere in Europe. Important themes in his work include the politics of recognition, minority positions in contemporary artistic and curatorial practice, South – East Europe, refugees, conflict resolution, integration, inclusion, and the Roma and Sinti in Europe.

The exhibition is a collaboration between Stiftung Kai Dikhas and the Bildungsforum against Antiziganismus. It will take place in two parts, at the Kunstraum Dikhas Dur and at the Bildungsforum.

http://www.fotofabrika.de/english/index.html

Hinweise

Ausstellung bis zum 30.06.2024

Infos

Eintritt frei

Zugang

Prinzenstraße 84.2 EG (via Oranienstraße)

Weitere Termine
  • 16.05.2024 19:00 Uhr